30.09.2024
Die Peiner Heimstätte realisiert gemeinsam mit der Firma Marcley aus Hannover eines der ersten Modelle der Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung (GGV) in Deutschland.
Die Peiner Heimstätte Wohnungsgesellschaft der Stadt Peine mbH und die MARCLEY GmbH gehen gemeinsam einen wegweisenden Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung. Im Rahmen einer energetischen Dachsanierung wurden auf sechs benachbarten Gebäuden der Peiner Heimstätte in der Woltorfer Straße 17 bis 27 in Peine Photovoltaikanlagen im neuen Modell der Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung installiert. Dieses Modell ermöglicht es den Bewohnerinnen und Bewohnern, den erzeugten Solarstrom direkt zu nutzen und gleichzeitig flexibel in der Wahl ihres Reststromanbieters zu bleiben.
Die installierte Photovoltaikanlage auf den Dächern der Wohnungsgesellschaft hat eine Leistung von ca. 60 kWp und wird jährlich bis zu 60.000 kWh an grüner Energie erzeugen, die direkt den Bewohnern zugutekommt. Voraussichtlich zum Jahreswechsel können 47 Wohnungen und die dazugehörigen Gebäude mit günstigem, dezentral erzeugtem Strom direkt vom Dach versorgt werden und rund 25,3 Tonnen CO₂ können jedes Jahr eingespart werden.
GGV und Lease-Back-Modell: Eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung für die Wohnungswirtschaft.
Die Peiner Heimstätte hat die PV-Anlagen im Rahmen von Sanierungsarbeiten selbst bzw. durch eigene Dienstleister errichtet und damit einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende in Mehrfamilienhäusern geleistet. Im Rahmen des Lease-Back-Modells pachtet MARCLEY die Photovoltaikanlagen von dem Wohnungsunternehmen und übernimmt den Betrieb der PV-Anlagen. Das bedeutet, MARCLEY zahlt für die Nutzung der Solaranlagen und übernimmt deren Betrieb, während die Wohnungsgesellschaft von den finanziellen Vorteilen ihrer Investition profitiert. Die Bewohner werden direkt mit Grünstrom beliefert und haben weiterhin die Möglichkeit, ihren Reststromanbieter frei zu wählen. D.h. der Verkauf des Stroms vom Dach, die Abrechnung der Stromverträge sowie alle energiewirtschaftlichen Prozesse wie der Messstellenbetrieb werden von MARCLEY übernommen. Für die Peiner Heimstätte bedeutet das Modell eine langfristige Entlastung im Betrieb und eine gesicherte Einnahmequelle, ohne auf die Vorteile der Solarenergie verzichten zu müssen.
Photovoltaik auf Mehrfamilienhäusern: Eine Herausforderung mit Potenzial
Die Installation von Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern ist mit besonderen Herausforderungen verbunden, die jedoch enorme Vorteile für die Wohnungsgesellschaft bieten. Durch den gezielten Einsatz von Solarenergie können Unternehmen der Wohnungswirtschaft eine Vorreiterrolle in der Energiewende einnehmen und ihren Mietern eine nachhaltige, kostengünstige und zukunftssichere Energieversorgung ermöglichen. Die Wahl des richtigen Betreiber- und Liefermodells spielt hierbei eine zentrale Rolle, um den vollen Nutzen der Solarenergie zu erschließen.
MARCLEY GmbH und die Peiner Heimstätte sind davon überzeugt, dass dieses Projekt einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Wohnungsgesellschaft leistet und zugleich den regulatorischen Anforderungen im Energiebereich gerecht wird. Gemeinsam setzen sie auf eine starke, gemeinschaftliche Herangehensweise, um den Traum von einer grüneren Zukunft in die Tat umzusetzen.
"Für uns als kommunale Wohnungsgesellschaft ist es wichtig, unseren Mietern eine nachhaltige und zukunftsorientierte Energieversorgung anzubieten, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch Sinn macht, ohne hierbei als Konkurrent der Stadtwerke Peine aufzutreten. Mit dem Modell der GGV können wir genau das erreichen und gleichzeitig den individuellen Bedürfnissen unserer Bewohner gerecht werden. Dieses Pilotprojekt ist ein entscheidender Schritt für uns und zeigt, wie wir gemeinsam in eine grünere Zukunft gehen können," ergänzt Sven Gottschalk, Geschäftsführer der Peiner Heimstätte.
„Wir verstehen die spezifischen Herausforderungen von Mehrfamilienhäusern und setzen unser Fachwissen ein, um nachhaltige Energielösungen zu schaffen. Mit unserer Unterstützung können Mehrfamilienhäuser einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende leisten und gleichzeitig von den wirtschaftlichen Vorteilen der Solarenergie profitieren", ergänzt Friedrich Grimm, der Co-Founder von MARCLEY.